Dienstag, 17. Juli 2012

[Rezension] Keine feine Gesellschaft


von Olaf Kolbrück
Broschiert: 235 Seiten
Verlag: Fhl Verlag Leipzig
ET: 3. Juli 2012
ISBN: 978-3942829243
Kaufmöglichkeit


Doppelmord in einer korrupten Finanzwelt

zum Inhalt:
Eva Ritter, die aus gesundheitlichen Gründen ihren Job als Kommissarin aufgegeben hat, ist zugegen als ein Bekannter in seinem Schrebergarten am Rande Frankfurts die Leiche eines Investment-Bankers entdeckt.
Eva kann nicht aus ihrer Kommissarenhaut und beginnt sogleich mit Ermittlungen, was ihrem Ex-Kollegen Kommissar Kerner so gar nicht in den Kram passt. ...
meine Meinung:
Die Story beginnt ohne Einleitung und man ist sofort mitten im Geschehen.
Sie wird ruhig und gediegen erzählt.
Ein, zweimal war es mir dann doch ein ganz klein wenig zu ruhig, aber dieses Gefühl verging schnell wieder.
Der Spannungsbogen ist nicht hoch und doch ist eine beständige Grundspannung da, die das Interesse des Lesers weckt und über das gesamte Geschehen aufrecht erhält.

Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen. Es gibt keine endlos langen, unnötig komplizierten Schachtelsätze. Ist aber auch nicht kurz und abgehackt. Für meinen Geschmack war es genau richtig und hat sich gut lesen lassen.
Die Handlung ist für mein Empfinden schlüssig und glaubhaft dargestellt. Die Charaktere mit all ihren Eigenheiten wirken richtig schön authentisch. Man folgt  hier nicht den Ermittlungen der Polizei, aber gerade das hat mir an diesem Buch so gut gefallen. Eva Ritter, die ihren Job als Kommissarin nur aus gesundheitlichen Gründen aufgab, kann nicht anders und begibt sich sofort auf die Suche nach Täter und Tatmotiv, obwohl sie privat eigentlich genug andere Sorgen hat. Ich fand sie sehr sympathisch. Auch die übrigen Charaktere sind gut herausgearbeitet und detailliert beschrieben, wodurch ich beim lesen ein klares Bild jeder Figur vor Augen hatte.
Gleiches gilt für die Darstellung der Orte.

Der Einblick in die Welt des Finanzwesens und der Frankfurter Oberschicht war für mich teils zwar etwas verwirrend, weil verzwickt aber dennoch richtig interessant. Wahrlich keine feine Gesellschaft.

Auch das ein oder andere Klischee wird mit einem Augenzwinkern aufgegriffen. Was das Thema Kleingärtner betrifft kann ich das aus eigener Erfahrung bestätigen. Da fand ich ja auch den letzten Satz im Buch so treffend.

Die Gestaltung des Covers finde ich sehr ansprechend und zum Thema passend. Besonders gut gefallen hat mir, dass das Covermotiv nochmals als Negativabdruck auf der ersten Buchseite zu finden ist.
Fazit:
Ein guter Krimi mit Blick hinter die Kulissen der Finanzwelt.
Wer ruhige Krimis mit einem soliden, stimmigen Handlungsstrang und klaren Charakteren mag, dem kann ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen.
4/5 Angelwings
zum Autor: (Quelle: Fhl Verlag Leipzig )
Olaf Kolbrück wurde 1965 in Wanne-Eickel geboren. Bereits während des Studiums von Politik, Philosophie und Pädagogik an der Universität Köln arbeitete er als Journalist für Tageszeitungen sowie andere Printmedien und später als Lokalredakteur in Hilden bei Düsseldorf. Für den Kölner Handelskonzern Rewe war er mehrere Jahre in der Unternehmenskommunikation tätig. Er verließ das Unternehmen Ende 2000, um bei Horizont in Frankfurt, eine der führenden Wirtschaftszeitschriften für Marketing, Werbung und Medien, wieder stärker journalistisch arbeiten zu können. Als Reporter schreibt er dort über Business-Themen und das Internet. Daneben betreut er den renommierten Marketing-Blog Off-the-Record.de und zählt zu den profiliertesten Bloggern für digitale Werbung. Olaf Kolbrück lebt mit Frau und Katze in Eschborn bei Frankfurt. Im Taunus spielt auch sein erster Kriminalroman, der im fhl-Verlag erscheint.
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