Mittwoch, 6. Februar 2013

[Rezension] Love@Miriam


von Christiane Geldmacher
© Cover by Bookspot
gebunden: 224 Seiten
Verlag: Bookspot
erschienen Oktober 2012
ISBN: 9783937357713


interessant, aber diesen Epilog hätts nicht gebraucht
 
zum Inhalt:
Schon seit der Schulzeit kennen sich Harry und Miriam und sie lieben sich immer noch. Das sieht zumindest Harry so, denn er will nicht wahrhaben, dass Miriam sich bereits vor einiger Zeit von ihm getrennt hat. Miriam hat jetzt Ben, aber Harry will nur Miriam. Via Facebook kann Harry die Beiden gut im Auge behalten und weiß über alles, was sie tun Bescheid. …
meine Meinung:
Die kurze Einführung der Personen vorab find ich richtig gut. So hat man sofort einen kleinen Überblick über die Personen und, ihr Alter. Zumal ich mich insbesondere hinsichtlich ihres Alters ohne diese Übersicht mächtig getäuscht hätte. Nur vom Lesen der Handlung her, hätte ich sie doch um einiges jünger geschätzt.

Total faszinierend fand ich, dass dieses Buch komplett aus Sicht des Täters und nicht aus Opfersicht dargestellt wird.
Auch die Einblicke die man in das "Mysterium" Facebook bekommt fand ich sehr interessant.
Der Schreibstil ist sehr ungewöhnlich zu lesen, denn er besteht zum großen Teil aus kurzen abgehackten Sätzen, bzw. Halbsätzen. Die lockere Sprache passt allerdings gut zum Facebook-Thema
Dennoch konnte ich mich persönlich nicht so hundertprozentig mit diesen nicht ganz vollständigen Sätzen anfreunden, da mich das schon in meinem Alltag immer stört, wenn ich irgendwo jemanden in halben oder unvollständigen Sätzen reden höre.
Bedingt durch die im Buch geschaffene Situation zog sich diese Art des Schreibens durch das ganze Buch und nach einer Weile hatte ich mich auch einigermaßen daran gewöhnt, auch wenn es immer noch nicht meinen Vorstellungen von gut lesbarem Text entsprach.

Harry ist insgesamt sehr negativ eingestellt und hat manchmal arg verworrene Gedankengänge.
Ganz klar, Harry polarisiert. Dieser Mann ist einfach nur total unsympathisch. Er ist dermaßen krank im Kopf, dass einem als Leser ständig im Kopf herum geht, dass den endlich mal jemand wegsperren sollte. 
Miriams Sichtweise bekommt der Leser Zwischendrin auch kurz präsentiert, als sie Harry ihre Einschätzung der Dinge schreibt und ihn bittet, sie endlich in Ruhe zu lassen. 
Es gibt zudem noch einige Nebencharaktere, die alle sehr verschieden, aber dennoch recht klar dargestellt sind. Auch diese werden nur aus Harrys Sicht gekennzeichnet, sind aber im Gegensatz zu Harry selbst ganz sympathisch.
Hin und wieder gab es Situationen, die mir ein Schmunzeln abrangen.

Das Ende an sich ist sehr offen, was ich gar nicht verkehrt fand, da es mir viel Raum für Spekulationen über mögliche Szenarien ließ, die ich mir erschaffen konnte. Leider wurde dieser Effekt durch den darauffolgenden Epilog wieder zunichte gemacht, denn dieser suggerierte mir einen Ausgang der Geschichte, den ich als Leserin weder nachvollziehen, noch verstehen kann und den ich mir nicht mal annähernd gewünscht oder als möglich vorgestellt hätte. Von allen möglichen Szenarien, ist es gerade das, was mir am aller wenigsten gefällt und das hat mir das Ende dann letztlich doch wieder verhagelt. Schade, denn ohne diesen Epilog wäre das Buch richtig gut gewesen.
Fazit:
Ein ungewöhnlicher Facebook-Thriller, der sehr guten Einblick in den Kopf eines Täters gibt. Die Umsetzung konnte mich insbesondere auch aufgrund des für mich unpassenden Epilogs nicht ganz überzeugen.
3/5 Angelwings


2 Kommentare:

  1. Eine Thematik (oder gar Problematik), die uns wohl momentan mehr denn je prägt. Werde mir das Buch - danke deiner Rezension - nun deutlich auf meiner Lesewunschliste vermerken.

    Liebe Grüße,
    Kora

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Andrea,

    nun ich bin kein Fan von Facebook und solchen Sachen, deshalb würde ich solch eine Geschichte auch nicht wirklich lesen wollen. Man liest/hört schon genug von solchen z.T. wirklich kranken Menschen...

    LG..karin..

    AntwortenLöschen